Belgien 2013 – Reisebericht

Es ist Montag und wir fahren gerade in der Nähe von Aachen über die belgische Grenze. Etwas Regen nieselt vom Himmel herab. Die Stimmung im Auto ist gut, denn alle sind gespannt auf die folgenden sechs Tage: zehn Trainings in zehn Städten Belgiens mit den dortigen, sehr erfahrenen Méthode Naturelle Gruppen.

Nach einigen Minuten erreichen wir Visé, eine kleine Stadt nördlich von Lüttich. Dort nehmen wir an unserem ersten Training mit den Übungsleitern Jacques und Michel teil. Und Training bedeutet bei Méthode Naturelle vor allem eins: viel Spass und Freude. Beim Aufwärmen und den darauf folgendenen Übungen und Spielen wird aber nicht nur viel miteinander gelacht, sondern auch viel Neues gelernt. Wir sehen wie Nadja, die Leiterin von Méthode Naturelle im FSC, sich neue Inspirationen für das Münchner Training holt. Am Ende eines jeden Trainings machen wir natürlich noch ein Gruppenfoto und unterhalten uns ausgiebig mit den anderen Teilnehmern.

Danach fahren wir weiter zu Christian Beugnier, Präsident der Fédération Belge d’Hébertisme et de Yoga (FBHY), der bereits mit heissem Grill und spannenden Geschichten auf uns wartet. Besonders die Italiener sind begeistert von Christian, denn sein Vater brachte damals die Méthode Naturelle nach Italien. Einige von uns können bei Christian im Haus übernachten, die anderen dürfen es sich in seinem Gartenhaus gemütlich machen.

Am Dienstag steht uns dann ein anstrengender Tag bevor, denn wir haben gleich drei verschiedene Trainings vor uns. In Val d’Heure überraschen uns die Senioren mit ihrer Fitness (zum Video). Die älteste Teilnehmerin ist bereits 81 Jahre alt, macht aber genauso aktiv bei allem mit wie alle anderen. In Thuin zeigt uns Christian den Inhalt einer Stunde der belgischen Méthode Naturelle Übungsleiterausbildung. In Asse erleben wir bei Frank Mattens das intensivste Training der Woche. Es dauert sechzig Minuten in denen wir alles geben.

Am Mittwoch trainieren wir morgens in Waterloo und abends in Lüttich. Das Training in Lüttich ist sehr urban und erinnert uns an ein Parkourtraining. Das ist interessant, weil Méthode Naturelle ja auch als die Ursprungsdisziplin von Parkour gilt.

Am Donnerstag fahren wir nach Roisin um dort bis zu 20 Meter hoch in die Bäume des Waldes zu klettern. Gefährlich? Nein, denn wir sind alle mit einem Klettergurt gesichert. Das Klettern war sehr angenehm, genau das Richtige nach sechs Trainings. Am Freitag trainieren wir gemeinsam mit Jean Delandtsheer in Marche-en-Famenne und springen dabei nicht nur über die selbstgebauten Hindernissen im Wald sondern krabbeln auch durch die engen Höhlen der Felswände. Nachmittags gehen wir dann ins Schwimmbad, denn eine der Disziplinen von Méthode Naturelle ist das Schwimmen. Doch wir kraulen nicht einfach nur die Bahnen ab, vielmehr machen wir auch hier wieder Gruppenübungen und -spiele. Das macht nicht nur mehr Spass, sondern fördert gleichzeitig auch die Koordination und Kondition beim Schwimmen.

Samstags ist dann leider schon unser letztes Training in Esneux mit Phillipe Compère und seinem Schwiegervater Charles Demelennes. Die riesigen Hindernisse im Wald fordern nochmal unsere letzten Kräfte. Doch die Übungsleiter motivieren uns so gut, dass wir auch diese mit Leichtigkeit überwinden. Sehr müde und sehr froh eine wunderschöne Woche erlebt zu haben, setzen wir uns ins Auto und fahren Richtung München.

Wir das waren übrigens zehn FSC-Mitglieder und zwei Sportler aus Italien, die uns begleiteten. Zum insgesamt dritten Mal reisten wir nach Belgien. Und obwohl unsere Gruppengröße dieses Jahr sprunghaft angestiegen ist, war die Reise wieder sehr angenehm und freundschaftlich. Neben den vielen Trainings blieb auch diesmal genügend Zeit für interessante Diskussionen und gutes Essen mit den Belgiern, die uns alle sehr warmherzig empfangen haben.

Zum Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.